Insgesamt waren 90 THW Helfer im Einsatz, zusätzlich wurden ca. 20 THW´ler für Schiedsrichter- und Leistungsdienst eingesetzt.
Angenommen wurde ein Großschadensszenario nachdem ein Erdbeben den Landkreis Bamberg in der Nacht zum Samstag erschüttert hatte. Zudem wurden weitere Schäden durch schwere Windböen verursacht.
Den eingesetzten Helfern wurden u.a. folgende Aufgaben gestellt:
- Einrichten einer Führungsstelle
- Einrichtung einer EAL für alle THW-Einheiten
- Stege- und Brückenbau bei Hallstadt
- Sicherstellung einer ausreichenden Stromversorgung
- Erstellen eines Schadenslageplanes einer Ortschaft
- Gebäudezusammensturz mit 3 verschütteten Arbeitern
- Eine abgestürzte Person mit Rückgratverletzung aus einem Silo retten
- ein leck geschlagener Heizöltank (Flüssigkeitsaustritt von ca. 30 ltr/min)
- Bergen von verletzten Personen in schwer zugänglichen Gebäudeteilen
- Bergen von Gefahrgütern
- Sicherung von Gebäudeteilen durch Abstützungen
- Einsatz von schweren Hebegeräten
- Einsatz von umluftunabhängigem Atemschutz
- Errichtung einer Dekontaminationsanlage nahe einer Tierkörperbeseitigungsanstalt
Folgende Einheiten waren im Einsatz:
- 3 Zugtrupps
- 3 Bergungsgruppen B1
- 3 Bergungsgruppen B2
- 1 Fachgruppe Infrastruktur
- 1 Fachgruppe Wassergefahren
- 1 Fachgruppe Räumen
- 1 Fachgruppe Elektro
- 1 Fachgruppe Führung und Kommunikation (OV Marktheidenfeld)
Am Samstag den 28. Juni 2003 wurden die Helfer des THW OV Coburg mittels Funkalarmempfänger alarmiert. Schon nach 10 Minuten befanden sich 10 Helfer des OV´s in der Unterkunft in Dörfles-Esbach und wurden telefonisch über die Schadenslage in Bamberg alarmiert. Unverzüglich erfolgte die Nachalarmierung weiterer Helfer per Telefon. Um 06:55 Uhr wurde der Einsatzauftrag für den OV konkretisiert: Bei einer im Landkreis Bamberg gelegenen Tierkörperbeseitigungsanstalt soll eine Dekontaminationsschleusse für Fahrzeuge errichtet werden. Es ist Geflügelpest aufgetreten.Von nun an herrscht im OV Coburg ein reges Treiben: Material (z.B. Gerüstbauteile, Holz, Auffangbehälter, ABC-Schutzausrüstung) wird in aller Eile verladen, ständig treffen nachalarmierte Helferinnen und Helfer ein.
Um 08:15 Uhr ist es endlich soweit: nach Information der Helfer über die Schadenslage, erteilt Zugführer René Göbel den Marschbefehl für den 1. Technischen Zug des Ortsverbandes in Richtung Bamberg. Ein Konvoi von sieben Fahrzeugen setzt sich in Bewegung. 36 Helfer rücken aus (Stärke 1/9/26=36) während 8 Helfer in der Unterkunft verbleiben um Logistik und Formalitäten abzuwickeln.Um 9:16 Uhr trifft der 1. TZ-I in Bamberg ein und meldet sich bei der Einsatzleitung an.Der Einsatzauftrag sieht vor, dass die 1. Bergungsgruppe vom Technischen Zug abgezogen und für Bergungsaufgaben eingesetzt wird. Die B1 muss einen Öltank abdichten, Gebäudeteile abstützen und Verletzte retten.
Der Zugtrupp, die Fachgruppe Infrastruktur und die 2. Bergungsgruppe werden mit 2 Helfern und einem LKW des OV Bamberg zur Tierkörperbeseitigungsanstalt zwischen Tütschengereuth und Walsdorf abkommandiert. Für diese Einheiten gilt es Strassen zu sperren, Umleitungen auszuschildern und schliesslich den Bereich um die Tierkörperbeseitigungsanstalt in unterschiedlich gefährdete Bereich einzuteilen (hierbei hilft ein fingierter Veterinär des Landratsamtes Bamberg). Weiterhin mussten alle Zugänge zum gefährdeten Bereich abgesperrt und mit Warnschildern versehen werden.Anschliessend erfolgte der Aufbau der DEKON-Anlage (siehe Bilder).
Um 15:30 Uhr Rückten die Coburger Helfer, nach getaner Arbeit, Richtung Heimat OV ab.