Mit der Abfahrt am Freitag um 14 Uhr starteten 28 Helfer inklusive Fahrzeugen, Lager-und Geräteausstattung Richtung Selb.
Ab 16:30 konnte dort zunächst mit dem Lageraufbau für die anstehende Einsatzübung begonnen werden. Im ehemaligen Bürogebäude der Porzellanfabrik wurden die Schlafplätze mit Feldbetten vorbereitet. Um für ausreichend Beleuchtung zu sorgen und die Küchengeräte anzuschließen verlegten Helfer der Fachgruppe Infrastruktur Stromanschlüsse.
Im Anschluss erkundeten die vier Fachgruppen Bergung I, Bergung II, Räumen und Infrastruktur nach einem gemeinsamen Abendessen zusammen mit dem Zugtrupp das Gelände. So konnten vor einem gemütlichen Beisammensein am Abend alle Helfer einen ersten Eindruck des Geländes gewinnen.
Am nächsten Morgen wurden alle Helfer nach einem gemeinsamen Frühstück durch eine Einsatzbesprechung in das Übungsszenario eingeführt. So müssen nach einem Erdbeben in Selb mehrere Personen auf dem Gelände gerettet werden.
Eine der vermissten Personen wurde in einem Kellerraum vermutet, dessen Zugangstür verschüttet war. Um die Person ausfindig zu machen seilten sich deshalb zuerst zwei Fachhelfer der Gruppe Räumen in den Kellerraum hinab. Nachdem dort tatsächlich die vermisste Person gefunden werden konnte, wurde diese aus der verschütteten Gefahrenzone im Keller gebracht.
Nachdem vergeblich nach möglichen Rettungswegen gesucht wurde, gaben die zwei Helfer eine Standortmeldung an ihre übrigen Kollegen durch. Diese schufen mit Hilfe eines Presslufthammers einen Deckendurchbruch. Gleichzeitig legte der Radlader die verschüttete Eingangstür frei. Schlussendlich konnte die verletzte Person mit einem Schleifkorb aus dem Gebäude transportiert werden.
Zur selben Zeit bearbeitete die Fachgruppe Infrastruktur das zweite Übungsszenario. Durch das Erdbeben sind Umweltgifte in ein Schwimmbad auf dem Gelände gelaufen. Um Proben für die Staatsanwaltschaft sichern zu können, wurde das Becken leer gepumpt und der Sandfilter ausgebaut.
Anschließend wurden die Pumpen wieder instand gesetzt und der Verletztentransport durch schmale Gänge und über Hindernisse geübt. Zum Abschluss probten die Helfer die Errichtung von Duschen und eines kleinen Pools.
Im Übungsszenario der beiden Bergungsgruppen sollten nach einer Gasexplosion innerhalb des Gebäudes vier vermisste Personen gerettet werden. Dazu wurde mittels eines Deckdurchbruchs ein Zugang zum oberen Stockwerk geschaffen. Nach Beseitigung von abgestürzten Gebäudeteilen konnten alle Personen gefunden werden.
Diese wurden stabilisiert und anschließend geborgen. Mit Hilfe eines Deltaauslegers zur Personenrettung konnten alle Verletzten in einem Schleifkorb Richtung Boden transportiert werden. Anschließend wurden weitere vermisste Personen in einem Schacht aus einer Luftfilteranlage geborgen.
Alle Fachgruppen konnten somit bis spät in den Abend in verschiedenen Szenarien Einsatzsituationen üben und ihr Wissen vertiefen. Bei einem gemeinsamen Grillabend konnte der Tag anschließend bewertet werden.
Voller neuer Eindrücke bauten alle 28 THW-Helfer gemeinsam am Sonntagmorgen das Lager ab und machten sich auf die Heimreise zurück nach Coburg.
Schön wars! Mission accomplished...