Doch nicht nur Fahrradfahrer freuen auch in diesem Jahr auf dieses Event. Auch für einige THWler aus Bayern ist der Termin ein fester Bestandteil ihrer Jahresplanung. Eine feste Gruppe von 29 Helferinnen und Helfer aus 14 verschiedenen bayerischen THW-Ortsverbänden sind regelmäßig dabei, wenn die Radler ihre 450 Kilometer lange Reise quer durch Bayern absolvieren. In diesem Jahr führte die Tour von Gunzenhausen über Nördlingen, Gersthofen, Landsberg am Lech und Memmingen bis nach Sonthofen.
Anstatt mit dem Rad reisten die THWler jedoch mit den großen THW-Fahrzeugen an. Bereits auf der Anfahrt hatten sie Matratzen und 2 Anhänger mit Sperrgitter für die Abendveranstaltungen dabei. Während der Tour bestand ihre Aufgabe darin das Gepäck und die Matratzen der Radfahrer, die den Teilnehmern während der Tour als Schlafplätze dienten, jeweils von einem Etappenziel zum nächsten zu fahren. Am jeweiligen Etappenort richteten sie die Nachtquartiere in Schulen, Turnhallen oder Eissporthallen mit den Matratzen ein, stellten das Gepäck bereit und brachten die zwei Anhänger mit den Sperrgittern für die Abendveranstaltungen von einem Ort zum nächsten. Tag für Tag wurden so 1.200 Matratzen und ca. 25 Tonnen Gepäck mit einem Sattelzug und 7 LKWs mit Anhänger transportiert. Zwei weitere Mannschaftslastwagen (MLW 1) mit Helfern transportierten zusätzlich das Gepäck der THW-Helfer und kümmerten sich um deren Verpflegung und Übernachtung. Damit die großen LKW-Gespanne problemlos an die Übernachtungshallen kommen konnten, war ein Mannschaftstransportwagen vorneweg unterwegs, um die Zufahrtsmöglichkeiten zu erkunden.
Tour-Teilnehmer, die wegen Defekten an den Fahrrädern oder Konditionsschwächen mit ihren Rädern in einem der drei weiteren MLW Platz nahmen, benötigten oft nicht nur einen Transport bis zum nächsten Halt, sondern oft auch etwas Zuspruch. Die sechs THW-Helfer in den sogenannten „Besenwagen“ hatten oft aufmunternde Worte für die enttäuschten Radler parat, die mit dem Anspruch, 450 Kilometer zu schaffen, angereist waren. 30 bis 70 Räder transportieren die Besenwagen pro Tag während dieser Woche.
Eine Besonderheit, die zeigte, wie flexibel die Helfer des THW während ihrer Einsätze sind, zeigte die diesjährige erste Etappe, die als Rundtour von Gunzenhausen über Weißenburg und Ellingen wieder nach Gunzenhausen führte. Zu den 1.100 Radlern der BR-Radltour kamen an diesem Tag noch einmal 1.100 Radfahrer, denen der Bayerische Rundfunk die Möglichkeit bot im Rahmen des BR-Radltages einmal die Stimmung der Radltour zu erleben. Aufgrund der Mehrzahl an Teilnehmern wurde ein MLW 1, der für den Gepäcktransport der THWler dabei war, mit zwei Helfern auch als Besenwagen eingesetzt. Zwei weitere Helfer übernahmen Absperrmaßnahmen mit einem LKW am Ort der Mittagspause in Ellingen, damit die Radler eine entspannte Pause im Hof der Residenz Ellingen genießen konnten.
Ein erstes Treffen auf die Helfer vom THW gab es für die Radler jedoch nicht erst am Morgen der Etappen, als sie ihr Gepäck und die Matratzen für die Weiterfahrt zu den THW-Lastern brachten. Bereits am Bahnhof in Gunzenhausen trafen die Teilnehmer der Tour auf die Helfer des THW. Beim Entladen von Gepäck und Fahrräder auf den 3 Sonderzüge, die vom Bayerischen Rundfunk organisiert wurden, waren die THWler zur Stelle. Und gleich im Anschluss folgte der erste Gepäcktransport vom Bahnhof zum Check-In und weiter zu den verschiedenen Schlafquartieren. Viele der Teilnehmer sind bereits seit Jahren immer wieder mit dabei und freuten sich auf ein Wiedersehen mit anderen Radlern, den Mitarbeitern des Bayerischen Rundfunks, den THWlern und den vielen weiteren Partnern, die die Tour unterstützten. Viel Dank und Lob kam während der Woche nicht nur von den Teilnehmern der BR-Radltour. Auf der eigenen Seite der BR-Radltour des Bayerischen Rundfunk betitelte der Sender die Helferinnen und Helfer als „Superhelden“, die sich um den Gepäcktransport kümmerten.