Forchheim, 09.07.2016, von Richard Reinl - Nordbayerische Nachrichten

Sprengübung von drei THW Ortsverbänden

Den Lärm von Sprengungen sind sie in Hohenmirsberg gewöhnt. Doch so laut wie diesmal war noch keine Detonation. Was war passiert? Nichts. Ursache war eine groß angelegte Sprengübung von gleich drei THW-Ortsverbänden

In den frühen Morgenstunden schon hatten sich Einsatzkräfte der THW-Ortsverbände Forchheim, Kulmbach und Coburg auf den Weg gemacht, um im Schotterwerk Lodes in Hohenmirsberg ihre in regelmäßigen Abständen vorgeschriebene Sprengübung zu absolvieren.

 Der Steinbruch an einer der höchsten Stellen der Fränkischen Schweiz schien den Verantwortlichen hierzu wegen seiner Tiefe von rund 30 Metern besonders gut geeignet, musste doch jede Gefährdung durch herumfliegendes Gestein ausgeschlossen werden.

Schon die Anfahrt mit schwerem Gerät zählte zur Ausbildung, bot dies doch Gelegenheit, das Verhalten im Kolonnenverbund zu üben. Bald stand die Zufahrt zum Übungsgelände im Pottensteiner Ortsteil voller Fahrzeuge, schließlich waren die rund 70 Aktiven mit insgesamt zwölf Lastwagen, Mannschaftsbussen und sogar einem Radlader angerückt.

Die Federführung bei der Übung lag beim THW-Ortsverband Forchheim, der unter Regie des Gruppenführers „Sprengung“ Carl Schell mit all seinen Abteilungen vertreten war, vom Technischen Zug angefangen bis hin zu den Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen, Wassergefahren, Sprengen, Logistik/Verpflegung sowie Retten und Bergen aus Wassergefahren. Auch aus Kulmbach waren Sprengexperten angereist, während Coburg Spezialisten für Räumen und Bergen beisteuerte.

Bevor es im Steinbruch von Günther Lodes an die Arbeit ging, stand erst einmal eine eingehende Belehrung über verschiedene Zünder und die Wirkungsweise von Sprengstoffen in verschiedenen Medien auf der Tagesordnung. Carl Schell demonstrierte dabei, dass sich die Wucht in Sand, Wasser oder leeren Behältern völlig unterschiedlich auswirkt. Danach ging es für die Helfer daran, an der tiefsten Stelle des Schotterwerks selbst Ladungen zu setzen, wobei höchste Sicherheitsstufen galten und sogar Handys ausgeschaltet werden mussten.

Kurz bevor am frühen Nachmittag der Verpflegungstrupp Schnitzel mit Kartoffelsalat servierte, wurden die 70 Übungsteilnehmer aus der Gefahrenzone in sichere Bereiche zurückbeordert, von wo aus sie den Erfolg ihrer Arbeit verfolgen konnten. Hatten vorher einige noch darüber geschmunzelt, dass Gehörschutz vorgeschrieben war, so musste später selbst Steinbruchbesitzer Günther Lodes nach der Zündung der zwölf Ladungen durch Sprengmeister Carl Schell neidlos anerkennen: „So laut hat es bisher im Steinbruch noch nie geknallt.“ Was natürlich auch daran lag, dass die Sprengladungen offen auf der Bodensohle ausgebracht waren und nicht – wie sonst üblich – in Bohrschächten in den Gesteinswänden verborgen.

Selbst aus dem Ort kamen erschrockene Bürger, um nach dem Rechten zu sehen: „Das war gewaltig“. Zum Glück war aber alles nur eine Übung. 


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